Bereits vor gut zwei Jahren haben wir im Gröbenzeller Gemeinderat die Thematik „Kunstrasenplätze und Schadstoffe“ angesprochen und die Verwaltung gebeten, diesbezüglich weiter zu recherchieren und zu berichten. Anlass für unsere damalige Initiative war ein Artikel im Münchner Merkur („Alarm: Krebsgefahr durch Kunstrasenplätze“, MM vom 29.11.2016), in dem über die Ergebnisse einschlägiger Untersuchungen auf Kunstrasenplätzen in den Niederlanden berichtet worden war. Analysiert worden waren laut Berichterstattung acht im aus Altreifen hergestellten Gummigranulat enthaltene polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK), wobei die Laboruntersuchungen vor allem im Falle von Benzoanthracen und Chryseen Werte ergeben hätten, die um ein Vielfaches über der EU-Norm für Konsumprodukte liegen. Bei 58 der 60 untersuchten Kunstrasenplätze seien krebserregende Stoffe festgestellt worden.
Aktuell werden Untersuchungen und Berichte debattiert, nach denen Kunstrasenplätze maßgeblich zur Verschmutzung der Umwelt durch Mikroplastik beitragen. Mittlerweile würden bundesweit jährlich ca. 11.000 Tonnen Mikroplastik durch das Kunstrasen-Granulat in Luft, Boden und Wasser gelangen.
Die jetzt anstehende Sanierung des alten Kunstrasenplatzes in Gröbenzell (Beibehalt des Unterbaus, jedoch Austausch des Geflechts und des Granulats) haben wir zum Anlass genommen, die Thematik „Kunstrasen und Schadstoffbelastung“ noch einmal aufzugreifen und hier nachzufassen. Auf unsere Initiative werden jetzt alternative Granulate – vorgesehen war ein aus Altreifen hergestelltes mit PU beschichtetes Reycling-Granulat (Die PU-Umhüllung erhöht die UV- und Verschleißbeständigkeit) – im Gemeinderat vorgestellt und diskutiert.